Auch in diesem Jahr entwickelte der Elefant Racing e.V. (Universität Bayreuth) wieder einen Rennwagen, der sowohl mit Fahrer als auch „Driverless“, sprich fahrerlos, fahren kann. An der Konzeption und Fertigung des „FR22 Thor“ waren 40 Mitglieder beteiligt und nutzten hierfür zahlreiche selbstentworfene Platinen.
Da das „Driverless Computer Unit“ und auch die elektronische Lenkung bis zu 1000W Leistung in ihrer Spitze verbrauchen kann, wurde über die 2020/2021 Saison ein DCDC entwickelt der diese auch bereitstellen kann. Der DCDC wandelt dann knapp 600V Traktionsspannung zu 24V um. Bei dieser Platine muss, wie bei einigen anderen Platinen auch, auf eine sehr genaue Fertigung geachtet werden, da es sonst zu Spannungsüberschlägen kommen, die den Fahrer und andere in Gefahr bringen könnten.
Das Brake-System-Plausibility-Device schaltet das Auto ab, sobald das Gas- und Bremspedal gleichzeitig betätigt wird. Dies ist regeltechnisch vorgeschrieben und muss zu einem Fehler führen.
Die Dashboard-Platine ist vor allem im FR22 besonders, da auf eine Blende verzichtet wurde und die „nackte“ Platine als Dashboard fungiert. Diese nimmt wie in den letzten Jahren auch, die Signale vom Lenkrad auf und verwaltet alle Sicherheits-LEDs, die dem Fahrer den aktuellen Status der Systeme übermitteln.
Der Boardcomputer wurde, wie bereits die vergangenen Jahre durch einen Raspberry PI der 4. Generation realisiert. Jedoch wurde, um eine wenig schwankende Stromversorgung sicherzustellen, auch hier eine Art Aufsatz auf den Raspberry PI entwickelt. Diese Platine hat auch die CAN-SPI-Schnittstellen, über welche der Boardcomputer alle Signale schickt und auch empfängt.
Die Sensoren im FR22 werden zunächst von Sensorknoten eingelesen, die überall im Auto verteilt sind. Diese sind mit kleinen modularen Einheiten zu vergleichen, die die Sensorsignale in digitale Werte übersetzten und danach per CAN an den Boardcomputer schicken.
Eine der wichtigsten Platinen ist die Tractive-System-Active-Light-Control. Diese ist für die Überprüfung der Leistungs-Relay-Zustände verantwortlich und ermittelt dann mit weiteren Informationen, ob das Hochvoltsystem aktiv ist oder ob ein implausibler Zustand anliegt.
Das erste Event der Saison war die Formula Student Netherlands, auf der wir als Team den 2. Platz von insgesamt 30 Teams in der Disziplin „Cost und Manufacturing“ erzielen konnten. Als reines Driverless-Team haben wir dieses Jahr an der Formula Student East (Ungarn) auf der berühmten Formel 1 Strecke dem Hungaroring teilgenommen. Besonders stolz sind wir hierbei auf unser selbst entwickeltes autonomes System, das bei den dynamischen Disziplinen ausgesprochen gut funktioniert hat. Glücklicherweise konnten wir somit auf der Formula Student East in Ungarn den 12. Platz von insgesamt 22 Teams feiern.
Anschließend ging es für uns als Team auf die prestigeträchtige Formula Student Germany. Wir konnten uns hier als bestes deutsches Team in der Teildisziplin “Business-Plan” beweisen. Diese Saison konnten wir daher mit knapp 70 Punkten abschließen und erhielten Platz 5 von 64.
Wir bedanken uns bei Eurocircuits vielmals für die zuverlässige, schnelle qualitativ hochwertige Fertigung der oben genannten Platinen! Ohne die Unterstützung von Eurocircuits wäre die Umsetzung unseres Projektes nicht möglich.
Elefant Racing e.V.
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